
Werdegang der Intiative «queer key»
Unter dem Dach von queerAltern Bern, einem stetig wachsenden Verein mit inzwischen rund 170 Mitgliedern, reifte im Frühling 2024 eine zukunftsweisende Idee: queer key. Nach einem ersten inspirierenden Treffen mit anregenden Diskussionen begannen Lucy Bütikofer und Hugo Zimmermann (damals gemeinsam mit Desirée Aebersold) zu brainstormen. Schnell war klar:
Es braucht ein Projekt mit dem Ziel ein diskriminierungsfreies und inklusives Umfeld im ambulanten und auch stationären Pflege- und Betreuungssettings zu schaffen, das den Bedürfnissen queerer Senior*innen besondere Beachtung schenkt.
Im nächsten Schritt kam die Arbeitsgruppe Pflege & Betreuung des queerAlternBern ins Spiel. Bei einem Workshop fanden sich engagierte Mitglieder aus der Pflege, Therapie und Medizinalbereich, die alle ehrenamtlich Zeit, Herzblut und Expertise einbrachten. Aus dieser Energie entstand ein Kernteam, das das erste Konzeptpapier zu queer key verfasste und das Projekt bis jetzt aktiv unterstützen. Mit über 10 Expert*innen aus dem Gesundheitsbereich wurde das Konzept evaluiert und Ergänzungen verfasst.
Die Vision verlangte nach fundierter Fach- und Forschungskompetenz. Es fand sich eine Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule (BFH) – und fand mit Martina Becker und Peter Wolfensberger, den Autor*innen der Broschüre «LGBTIAQ+ in Alters- und Pflegeheimen», genau die richtigen Ansprechpartner. Unter der heutigen Leitung von Prof. Dr. Sabina Misoch formierte sich ein starkes BFH-Projektteam, das gemeinsam mit queerAlternBern die nächsten Schritte plante und gemeinsame Visionen und Ziele definierte.
Im Winter 2024/25 wurde Seite an Seite das Fördergesuch an die Age-Stiftung und die Stadt Bern erarbeitet und gestellt. Nach intensiver Arbeit am Grundlagenkonzept, dem Umsetzungskonzept und dem Feinschliff der Projektstruktur und klaren Vereinbarungen zwischen Verein und Hochschule kam im Sommer 2025 die erlösende Nachricht:
Die Förderanträge sind im Sommer 2025 mit 180’000 CHF durch die Age Stiftung und die Stadt Bern bewilligt worden. Wir können starten!
Jetzt beginnt der erste Teil der Umsetzungsphase:
- Aufbau des Projektteams, Projektinfrastruktur & vertraglichen Vereinbarungen
- Suche von weiteren 2 Pilotheimen im Kanton Bern
- Besuche der ausgewählten Alters- und Pflegeheime
- Durchführung einer Bestandsaufnahme vor Ort
Auf dieser Basis entsteht gemeinsam mit den Einrichtungen ein Schulungskonzept, das als Open-Source-Material frei zugänglich auf queerkey.ch veröffentlicht werden soll.
So kann queer-sensible Pflege Schritt für Schritt Einzug in Alters- und Pflegeheime und auch Spitex halten und ältere queere Menschen bekommen das, was sie verdienen: Sichtbarkeit, Respekt und ein sicheres Zuhause.